Wenn Sie schon Mal mit Boat Bike Tours unterwegs waren, wissen Sie, dass das gemeinsame Abendessen an Bord einer der Höhepunkte unserer Touren ist. Nach einem erlebnisreichen Tag auf dem Fahrrad ist ein köstliches Drei-Gänge-Menü genau das Richtige! Während Sie auf zwei Rädern die Landschaft erkunden, sind unsere Köche eifrig am Werk, um in der kleinen Bordküche jeden Abend wieder köstliche kulinarische Kreationen auf Ihren Teller zu zaubern.
Wir wollten mehr über die Arbeit dieser Küchenhelden erfahren und haben uns mit Steven unterhalten. Er arbeitet als Chefkoch auf der Magnifique II. Er erzählt uns, warum er sich für die Arbeit auf dem Wasser entschieden hat und gibt einen Einblick in seine Küchengeheimnisse.
Läuft Ihnen auch schon das Wasser im Mund zusammen?
Steven, wie bist du Koch geworden?
Eigentlich wollte ich ja Erfinder werden. Ich habe dann erst einmal als Dreher gearbeitet, aber ziemlich schnell gemerkt, dass diese Arbeit nichts für mich ist. Also habe ich einen Job in einem Restaurant angenommen – und das gefiel mir viel besser. So bin ich dazu gekommen, eine Ausbildung zum Koch zu machen. Seitdem habe ich in verschiedenen Restaurants gearbeitet. Als Sous-Chef, als Küchenchef und sogar als Pâtissier.
Möchtest du irgendwann dein eigenes Restaurant eröffnen?
Ich bin jetzt seit über 20 Jahren Koch, also könnte man meinen, dass es langsam Zeit wird. Aber ehrlich gesagt reizt mich das nicht wirklich. Die Vorstellung, immer dasselbe zu tun, schreckt mich ab. Genau deswegen habe ich nie ernsthaft darüber nachgedacht, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Ich liebe Abwechslung. Und genau die bekomme ich bei meiner Arbeit als freiberuflicher Koch auf den Magnifique-Schiffen. Meistens arbeite ich eine bis drei Wochen am Stück auf einem Schiff, und zwischendurch koche ich in Restaurants oder bei Events und Partys.
Was machst du in der Nebensaison?
Im Winter versuche ich, nicht zu arbeiten. Meine Frau und ich leben in Utrecht, aber wir sind beide oft beruflich unterwegs.
Deshalb nutzen wir den Winter, um Zeit zusammen zu verbringen und zu reisen.
Wie ist es, auf einem Schiff zu arbeiten?
Es ist ein sehr intensiver Job, vor allem wegen der langen Arbeitszeiten. Ich fange meistens um 6 Uhr morgens an und höre oft erst gegen 21 Uhr auf. Natürlich gibt es Pausen. Aber wie lang die sind, hängt davon ab, wie gut ich vorbereitet bin und was noch vor der nächsten Mahlzeit erledigt werden muss. Da bleibt eigentlich keine Zeit für etwas anderes.
Jeden Morgen bereite ich das Frühstücksbuffet vor. Das bedeutet, Dinge wie Joghurt, Brot, Aufschnitt und Käse auf Tabletts oder in Schüsseln zu arrangieren. Aber jemand muss auch die Eier kochen, den Obstsalat machen und oft bereite ich noch etwas Besonderes wie Pfannkuchen oder Waffeln zu.
Während die Gäste ihr Lunchpaket aus den Frühstückszutaten zusammenstellen, fange ich schon mit den Vorbereitungen für das Abendessen an. Das besteht immer aus mindestens drei Gängen für alle Passagiere und die Crew. Auf dieser Tour haben wir 32 Passagiere und 7 Crewmitglieder – also koche ich für 38 Leute. Das nimmt den Rest des Tages in Anspruch.
Und nicht zu vergessen: Ich mache alles alleine. Es gibt keinen zweiten Koch. Manchmal helfen die Matrosen oder die Hosts ein wenig, aber im Grunde bin ich für den gesamten Prozess verantwortlich – vom Vorbereiten der Zutaten bis zum Servieren der Speisen.
Die Küche ist ziemlich klein, oder?
Ja, die Küche auf dem Schiff ist wirklich klein, aber weil ich alleine arbeite, finde ich das kein Problem. Für mich ist gute Organisation das allerwichtigste: Erst eine Aufgabe zu Ende bringen, bevor ich die nächste anfange. Und ich habe hier zum Glück einige praktische Hilfen, wie zum Beispiel ausziehbare Arbeitsplatten, die mir mehr Platz bieten – besonders hilfreich beim Anrichten der Teller.
Ich lade die Gäste übrigens absichtlich ein, mir während der Reise beim Kochen zuzusehen. Deswegen sage ich am ersten Tag, dass sie ruhig in die Küche kommen können, weil viele neugierig sind.
Wie entscheidest du, was auf den Speiseplan kommt?
Dazu muss ich erst etwas über die vier Magnifique-Schiffe von Boat Bike Tours erzählen. Sie sind sich in Stil und Ausstattung sehr ähnlich, aber auch in Bezug auf das Essen. Jede Woche stellt einer der vier Köche ein festes Menü zusammen. So können wir alles auf einmal bestellen. Das bedeutet, dass auf jedem Schiff dieselben Zutaten ankommen. Das war für mich die größte Umstellung: die Einkäufe für eine ganze Woche zu organisieren und nach einem Plan zu kochen, den ich nicht selbst aufgestellt habe. Trotzdem können wir Köche kreativ sein, solange wir die Zutaten nutzen, die wir haben.
Auf der Tour von Brügge nach Amsterdam gibt es eine Nacht in Antwerpen, an der kein Abendessen auf dem Schiff serviert wird. Stattdessen können die Passagiere die Stadt erkunden und dort essen gehen. Die Gäste denken oft, dass ich an diesem Abend frei habe – aber das ist nicht so. So waren einige Gäste überrascht zu sehen, wie ich mit einem großen Rucksack auf dem Rücken zum Schiff zurückkam.
Warum? Ich mache das oft, weil ich die frischesten Zutaten möchte. Oder manchmal fehlt eine wichtige Zutat in der Bestellung. Dann gehe ich auf den lokalen Märkten einkaufen, um das auszugleichen oder meinem Gericht eine persönliche Note zu geben.
Wie gehst du mit verschiedenen Ernährungsbedürfnissen um?
Vegetarier, Menschen mit Allergien oder glutenfreier Ernährung können problemlos an einer Reise von Boat Bike Tours teilnehmen – vorausgesetzt, sie geben das im Voraus an, damit ich mich darauf vorbereiten kann. Am ersten Tag spreche ich immer mit diesen Gästen, um ihre Bedürfnisse genau zu verstehen. Es kann dann bei jeder Mahlzeit nötig sein, ein Gericht komplett auszutauschen oder einfach nur eine Zutat wegzulassen. Die Hosts, die als Bedienung arbeiten, wissen sehr schnell bescheid, wer ein spezielles Gericht bekommt. Und beim Frühstück kommen Gäste mit glutenfreier Ernährung direkt zu mir in die Küche, um ihr spezielles Brot abzuholen.
Obwohl der Kapitän, die Matrosen und die Hosts dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft, spielt der Koch eine zentrale Rolle für die Erfahrung der Passagiere. Es geht nicht nur um die Verpflegung; es geht darum, dass die Gäste sich umsorgt fühlen und nach einem langen Tag auf dem Rad belohnt werden. Dieses Gefühl der Gemeinschaft beim Abendessen mit den anderen Gästen ist ein wichtiger Bestandteil der Boat Bike Tours.
Wie können wir Ihnen weiterhelfen?
Wenn Sie gerne mehr Informationen zu unseren Reisen wie erhalten möchten oder bei der Auswahl Ihrer Reise Unterstützung von unseren Reiseexperten benötigen, können Sie gerne Kontakt mit uns aufnehmen. Schreiben Sie eine E-Mail an [email protected] oder rufen Sie uns an unter +49 2102 42 0655. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
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