Haben Sie sich jemals gefragt, was mit den Schiffen von Boat Bike Tour in der Wintersaison passiert? Fahren sie noch? Oder liegen sie im Hafen und warten auf den Frühling?

Wir haben uns mit zwei Herren unterhalten, die darüber ganz genau Bescheid wissen. Johan ten Kate und Roy van der Veen sind gemeinsame Besitzer von zwei Schiffen aus der Boat Bike Tours Flotte: der Princesse Royal (ehemals Magnifique) und der Fluvius.

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Endlich Zeit fürs Grobe

Ihre Antwort: Im Winter ist endlich Zeit für Wartung und Instandhaltung und damit haben sie jetzt alle Hände voll zu tun. In der Fahrsaison bleibt dazu einfach keine Zeit, weil die Schiffe im Dauereinsatz sind. Nachdem die letzten Gäste einer Tour am Samstagmorgen gegen 10 Uhr von Bord gehen, kommen die ersten Gäste der nächsten Tour schon kurz nach dem Mittagessen an. Da kommt die Besatzung gerade einmal zum Aufräumen, Putzen und Betten machen. Alles andere muss bis zum Ende der Saison warten.

Alle fünf Jahre steht eine große Wartungsrunde an. Dann müssen die Schiffe nämlich aus dem Wasser geholt werden und bekommen einen komplett neuen Außenanstrich. Aber auch in den anderen Jahren gibt es immer eine Menge zu tun.

Roy und Johan erzählen uns, dass sie in jedem Jahr neue Dinge anschaffen, zum Beispiel Betten, Fahrräder oder Sitzpolster. Und dann gibt es immer Möbel, die einen neuen Anstrich brauchen oder ausgebessert werden müssen. In manchen Jahren fällt mehr an, als in anderen. So wurden noch im vorigen Jahr neue Heizungs- und Klimaanlagen eingebaut.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Wenn während der Hochsaison doch einmal etwas passiert, müssen die beiden schnell reagieren können. Bei kleineren Reparaturen ist das meistens kein Problem. Ein kaputter Duschkopf kann zum Beispiel schnell ausgetauscht werden, wenn die Gäste unterwegs auf einer Radtour sind.

Aber was passiert, wenn der Schaden größer ist? Im vergangenen Sommer war zum Beispiel auf einem ihrer Schiffe ein Rohr in einer der Kabinen undicht geworden. Das Leck konnte zwar leicht geflickt werden. Aber wegen des Wasserschadens brauchte die Kabine einen neuen Fußboden, eine neue Decke und einen neuen Anstrich. Und das lässt sich nicht einfach zwischendurch an einem Nachmittag erledigen. In diesem Fall konnte die Reise zum Glück für alle ungehindert weiter gehen: Das Schiff war nicht komplett ausgebucht und die Gäste konnten in eine andere Kabine umziehen.

Manchmal kann es kompliziert werden, wenn unterwegs etwas kaputt geht. Entweder müssen die passenden Ersatzteile an Bord sein, oder es heißt: Improvisieren. Das ist eine Herausforderung, die sogar Spaß machen kann. Aber eigentlich ist die Wartung im Winter in erster Linie dazu da, solche unvorhergesehenen Notfälle zu verhindern.

„Deshalb“, so Johan, „ist es wichtig, dass wir bei der Winterwartung sorgfältig arbeiten und genau sind. Sachen werden nicht einfach nur geflickt, sondern komplett ersetzt und verbessert, damit solche Probleme gar nicht erst eintreten.“

Zurück zum alten Namen

„In den Jahren 2020 und 2021 ist wegen Covid alles ein bisschen anders gelaufen, und das gilt auch für die Winterwartung. Die Schiffe waren länger außer Betrieb als sonst“, erzählen die beiden. „Durch die Pandemie war unser Budget etwas eingeschränkt und wir mussten unsere Wartungspläne umgestalten“.

Aber es gab trotzdem genug zu tun, denn die beiden hatten sich schon seit dem Kauf des Schiffes vorgenommen, der Magnifique ihren ursprünglichen Namen Princesse Royal zurückzugeben. Und mit einem neuen Namen auf dem Schiffsbug war das noch lange nicht erledigt. „Der Name Magnifique stand auf der Eingangstür, der Kaffeemaschine, auf allen Dokumenten, Kissen, Bettdecken…einfach überall. So ist die Namensänderung ein ganzes Projekt für sich geworden.“

Heimathafen Groningen

Die Schiffe von Johan und Roy liegen im Winter in Groningen, denn dort wohnen die beiden. So können Sie tagsüber an Bord arbeiten und abends wieder zu Hause bei ihren Familien sein.

Außerdem finden – zumindest in einem normalen Jahr – auch in der Nebensaison einige Veranstaltungen statt. Zum Beispiel Noorderslag, ein großes Musikfestival in Groningen, das jedes Jahr im Januar stattfindet. Viele Schiffe dienen dann als zusätzliche Hotels. Und Unternehmen mieten die Schiffe auch für Weihnachts- oder Neujahrsfeiern.

Winter oder Sommer?

Auf die Frage, welche Jahreszeit ihnen besser gefällt, antwortet Roy, dass beide ihre schönen Seiten haben. In Sommer macht es Spaß, wieder auf dem Wasser unterwegs zu sein. „Aber“, fügt er hinzu „im Sommer freue ich mich auf den Winter und im Winter auf den Sommer.“ „Im Sommer haben wir wirklich viel zu tun“, meint Johan. „Kein Tag ist vorhersehbar, weil kein Tag dem anderen gleicht“.

„Man muss rund um die Uhr verfügbar sein“, ergänzt Roy. „Und wenn man 32 Wochen am Stück durchgearbeitet hat und es dann Winter wird. Dann kommt man endlich wieder zum Durchatmen und man hat Zeit, sich zu erholen. Wir können darüber nachdenken, was wir in der nächsten Saison machen, in den Urlaub fahren und Zeit mit der Familie verbringen.“

Früher haben Roy und Johan beide auf der Magnifique gewohnt. Aber das Problem war, dass sie es nie geschafft haben, wirklich abzuschalten. „Wenn man zum Beispiel gerade am Anstreichen ist, ist es zu verführerisch, noch ein bisschen weiterzuarbeiten, bis der Job erledigt ist, und bevor man es gemerkt hat, ist es schon wieder Zeit zum Schlafen gehen“, erinnern sich die beiden. „Aber dabei ist es im Winter unglaublich wichtig, eine Auszeit zu bekommen, weil man während der Saison 32 Wochen lang rund um die Uhr und ohne Pause auf Abruf steht.“

Vorfreude auf die Saison

Roy und Johan freuen sich schon sehr auf die Saison. Haben sie Lust auf eine Reise mit Boat Bike Tours bekommen? Auf unserer Website finden Sie mehr Informationen zu den Preisen und Reisedaten. Und wenn Sie noch Fragen haben, brauchen Sie nur dieses kurze Formular auszufüllen und wir können gleich mit der Reiseplanung anfangen!

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